Leoš Janáček besuchte Ende des 19. Jahrhunderts auf Einladung seines Onkels, des Pfarrers Jan Janáček in Vnorovy, Luhačovice und dessen Umgebung. In die Annalen des Heilbades trug er sich jedoch erst durch seine wiederholten Kuren ab 1903 ein. Die historischen Aufzeichnungen berichten, dass er Luhačovice insgesamt fünfundzwanzig Mal besuchte und 60 Wochen hier verbrachte.
Bei seinen Luhačovicer Aufenthalten wohnte der in der Villa Vlastimila, in der Villa Růžová (heute Alpská růže), im Johanneshaus (heute Hotel Jurkovič), im Direktoriumshaus (1946 abgerissen), im Kurhotel Jestřabí sowie im Augustinerhaus.
Bad Luhačovice wurde zu seinem beliebten Aufenthaltsziel, wo er in Zeiten voller Trauer über den Verlust der geliebten Tochter Olga und des Sohns Vladimír sowie über seine wenig glückliche Ehe nicht nur seine Krankheiten behandeln ließ, sondern vor allem die "wunde Seele" kurierte. Der erste Besuch erfolgte im Jahr 1903 auf Einladung des Direktors der I. Aktiengesellschaft Luhačovicer Bäder, MUDr. František Veselý, den Meister Janáček bereits aus Brünn kannte.
Leoš Janáček widmete sich intensiv der Aufzeichnung der Redemelodie, mit deren Hilfe er in Noten die menschliche Sprache und später auch weitere ihn umgebende Töne darstellte. Das Heilbad war ihm in dieser Richtung reiche Inspirationsquelle und bot ein buntes Register an Sprachen und Dialekten. Gleich zu Beginn seines ersten Luhačovicer Aufenthalts im Jahr 1903 füllte Leoš Janáček sein Notizbuch mit Dutzenden Singweisen. Sie stellen seinen tagtäglichen Kontakt mit den Einheimischen und den Kurgästen, die Atmosphäre und Tonumgebung zum Beispiel beim Mineralwassertrinken, bei den Anwendungen, im Restaurant, auf der Promenade oder beim Spaziergang in der Natur dar. Sofort nach den Sommerferien bearbeitete er im Herbst des gleichen Jahres seine Skizzen, mitunter harmonisierte und publizierte er sie im Feuilleton Mein Luhačovice.
Luhačovice trug sich im Leben des Komponisten als Ort der Schicksalsbegegnungen ein. Bei seinem Aufenthalt im August 1903 lernte er Kamila Urválková kennen, deren Lebensgeschichte ihn zur Oper Schicksal inspirierte, von der ein Teil auf der Kurkolonnade spielt. Im Jahr 1908 lernte er Maria Calma-Veselá kennen, die Ehefrau des Gründers der Aktiengesellschaft Luhačovicer Bäder, die die Aufführung der Oper Jenůfa im Nationaltheater in Prag entscheidend unterstützte. Die dritte Schicksalsbegegnung, in das 1917 datierend, war Kamila Stösslová. Sie wurde für den Rest von Janáčeks Leben zu dessen unerschöpflicher Inspiration, zur Quelle seiner schöpferischen Glanzzeit, Lebensgefährtin und Liebe.
Kurgast im Jahr 1916 war gemeinsam mit Leoš Janáček auch Gabriela Horvátová, Sopranistin des Nationaltheaters Prag. Ihre Freundschaft begann mit der Vorbereitung der Aufführung der Oper Jenůfa im Nationaltheater, wo die Horvátová sehr erfolgreich die Küsterin gab.
Bei seinem dreiwöchigen Aufenthalt in Luhačovice im Jahr 1926 komponierte Meister Janáček seine berühmte Glagolitische Messe.
Zum letzten Mal quartierte sich Leoš Janáček in Bad Luhačovice am 1. Juli 1928 im Augustinerhaus ein. Am dritten Tag nach der Anreise feierte er seinen 74. Geburtstag. Nach Abschluss der dreiwöchigen Kur fuhr er am 21. Juli nach Brünn, wo er die Ankunft von Kamila Stösslová erwartete, die er zu den Ferien nach Hukvaldy eingeladen hatte, wohin sie am 30. Juli gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn abreisten. Bei einem Spaziergang und einem nachfolgenden Gewitter am 6. August erkältete er sich und wurde nach zwei Tagen bettlägerig. Am 10. August brachte man ihn mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus Ostrava, wo er am 12. August 1928 stirbt.